04 Juli, 2014

Und wieder weniger

„Ich bewundere ja, dass du das so kannst“, sagt meine Mutter, als ich Karton nach Karton aus meinem Auto lade. Es ist eine ganze Menge geworden: Kleidung, Bücher, Schmuck und Dekokram, weiße Tischdecken, Geschirr, Buntstifte, CDs und Spielsachen. Lauter Dinge, die ich entweder verschenke oder spende.
Zwei große Kisten mit Bettwäsche sind bereits unterwegs in den Kosovo, wo die Ärmsten der Armen sich hoffentlich bald über Arielle die Meerjungfrau-Decken und Pumuckl-Kopfkissen freuen können.
Ob ich es nicht bereuen werde, all die schönen Sachen herzugeben, fragt meine Mutter kopfschüttelnd. Man sollte der Nachkriegsgeneration eben doch nicht so genau zeigen, wovon man sich trennt, denke ich, und bereue vor allem, dass ich es doch getan habe.

Seit Februar habe ich inzwischen über die Hälfte meiner Sachen aussortiert, gespendet, weggeworfen, verkauft oder verschenkt. Bewundernswert ist daran vor allem, dass ich das alles einmal angehäuft und untergebracht habe. Erstaunlich ist auch, wie viel immer noch übrig ist. Denn in einer leeren Wohnung - wie meine Eltern befürchten - lebe ich noch lange nicht.
„Was ich brauche, behalte ich ja“, sage ich zum gefühlt tausendsten Mal. Was ich nicht sage, ist, dass dieses Jahr bisher tüchtig mit mir Schlitten gefahren ist, und dass all diese Dinge mir in meiner Trauer und Verzweiflung kein Stück geholfen haben.
Für mich sind sie also wertlos.

3 Kommentare:

  1. Es tut mir leid zu hören, dass es Dir wohl nicht ganz gut ergangen ist... Also umarme ich Dich aus der Ferne und wünsche Dir dafür eine schöne, ertragreiche und fruchtbare Erntezeit <3

    AntwortenLöschen
  2. Danke Athena.
    Ja, bisher war dieses Jahr sehr tränen- und sorgenreich für mich, auch wenn ich versucht habe, es hier nicht so breitzutreten. Aber endlich scheint es wieder bergauf zu gehen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich kenne das, weißt Du. Seit Anfang letzten Jahres habe ich leider auch immer mal wieder Kummer... und Sorgen. Wie das halt so ist im Leben. Ich mache dann auch immer nur Andeutungen in meinem Blog, wenn überhaupt. Versuche mich aber hauptsächlich auf die guten Sachen zu konzentrieren. Und will auch, offen gestanden, einigen Leuten gar nicht die Genugtuung geben, mich leiden zu sehen... :-P
      Wie gesagt, meine besten Wünsche für Dich <3

      Löschen

Danke für deinen Kommentar :-)