22 September, 2014

Flammenwüste, Rezension

Der Fantasy-Roman Flammenwüste lockt mit einem ungewöhnlichen Setting im arabischen Raum und einer Geschichte über Drachen, wie man auf dem Cover sehen kann. Die über 500 Seiten wirken auf den ersten Blick nicht viel, sind jedoch durchaus üppig und versprechen ein langes Leseerlebnis.

Gleich zu Beginn hat mich dieses Buch tief beeindruckt. Der Autor baut eine dichte, orientalische Atmosphäre auf, wirft Rätsel über Rätsel auf und startet mit minimaler Einleitung gleich ins Abenteuer. Es geht in die Wüste, wo hinter jeder Düne Geister und Dämonen der arabischen Folklore lauern.

Der sehr junge und extrem naive Held, Anur, stolpert geradezu in - und leider auch durch - die Geschichte. Dabei war mir seine Motivation zumeist nicht wirklich nachvollziehbar, auch wenn der Autor sie besonders gegen Ende des Romans gebetsmühlenartig wiederholt. Und käme ihm nicht steht der (arg unwahrscheinliche und ziemlich konstruiert wirkende)Zufall zuhilfe, so hätte er die ganze Geschichte wohl verpasst und wäre einfach in der Wüste verendet.
Der Protagonist ist also eine Enttäuschung, die gegen die liebenswerten und abwechslungsreichen Nebencharaktere langweilig und grau wirkt. Auch kann ich gar nicht zählen, wie oft eine Szene mit Ohnmacht endet, sei es wegen Erschöpfung, Durst, Magie oder einem Schlag auf den Kopf. Dadurch gerät der Mittelteil des Buches ziemlich lang, und auch die vielen Wüstenstädte und eingeflochtenen Legenden sind da nur ein schwacher Trost.

Zum Ende hin nimmt die Geschichte zum Glück noch einmal ordentlich Fahrt auf, auch wenn die letzten Wendungen für mich leider zu vorhersehbar waren.

Trotz all der Kritik ist das Buch durchaus lesbar und eine willkommene Abwechslung zur mittelalterlichen Fantasy. Meine anfängliche Meinung, ein Meisterwerk in die Finger bekommen zu haben, musste ich jedoch revidieren. Es ist ein ordentlicher Debüt-Roman für eine jugendliche Zielgruppe. Das versprochene spannende Fantasy-Epos in der Tradition der großen Meister ist es nicht.


Aufmachung
Das Taschenbuch ist stabil gebunden und übersteht das erste Lesen ohne Spuren. Im Umschlag findet man eine ausführliche Karte der Wüste.
Die Innengestaltung ist eher schlicht gehalten, mit genau der richtigen Menge an ziervollen Details, und wirkt sauber und angenehm zu lesen.

Der Roman „Flammenwüste“ erschien bei Bastei Lübbe.

Die Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer durch das Wüstenreich Nabija: Ein Drache soll Karawansereien und Dörfer niederbrennen! Dabei glaubt kaum noch jemand an die Existenz dieser Wesen. Dem Märchenerzähler Anûr bescheren die Gerüchte ein großes Publikum. Aber auch er hält die alten Geschichten über feuerspeiende Ungeheuer nur für Märchen. Bis er auf Drachenjagd geschickt wird – und in der Tiefen Wüste auf ein uraltes Wesen trifft, so schwarz wie die Nacht selbst ... (bdb)

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Wenn ihr nun auch Lust bekommen habt, dieses Buch zu lesen, könnt ihr es gleich hier bestellen: Flammenwüste

1 Kommentar:

  1. Hey! ;)
    Da sieht man mal, wie verschieden die Geschmäcker sind...
    Ich war nämlich (und bin es immer noch) total begeistert von dem Buch. :D
    Tolle Rezi! ;)

    GLG ♥

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