14 Januar, 2015

Das Jahr, in dem ich fast alles weg gab

Die meisten meiner früheren Besitztümer sind über das letzte Jahr in fremden Händen gelandet. Alles zusammen waren es wohl drei Viertel bis vier Fünftel all meiner Sachen. Ich habe gespendet, verkauft, verschenkt, und auch das ein oder andere weggeworfen. Am Ende habe ich eine große Kiste mit der Aufschrift ZU VERSCHENKEN nach draußen gestellt. Ich musste nicht lange warten, bis nur noch die Schachtel übrig war.

Unter anderem habe ich mich von über hundert Büchern getrennt, einem großen Schrank und meiner Couch. Unerwarteten Rückenwind bekam ich dabei von meinem Mann, der nach anfänglichen Bedenken begeistert mitanpackte, und sich ebenfalls von vielen alten Zeichnungen und einem Haufen Technik trennte.

Natürlich habe ich nicht nur losgelassen, sondern ein paar Dinge auch durch eine abgespeckte Variante ersetzt. Meinen großen Kleiderschrank habe ich gegen eine kleine Kommode getauscht, mein Bett gegen einen rollbaren Futon, und den großen Esstisch gegen einen Tatamitisch. Ist alles aufgeräumt, wirkt die eigentlich kleine Wohnung richtig leer und groß, und Aufräumen dauert heute schlimmstenfalls 15 Minuten.

Sehe ich mich heute um, dann habe ich mehr geschafft, als ich mir hätte träumen lassen. Freunde und Familie haben mich in der Vergangenheit schließlich in dem Glauben bestärkt, dass mehr Ordnung nur durch eine deutlich größere Wohnung zu erreichen sei. Ist natürlich Quatsch.
Der Schlüssel zu einer geräumigen Wohnung sind nicht viele Quadratmeter, sondern wenig Zeug auf den Quadratmetern, die man hat.
Mein Bonus ist mehr innere Ruhe und weniger Haushalt im täglichen Leben. Was ich dafür weggegeben habe, habe ich bis heute nicht einmal vermisst.

2 Kommentare:

  1. Wow, das klingt super! Ich muss auch unbedingt mal wieder Ballast abwerfen, da kommt dieser Post gerade richtig :-)

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    1. Das freut mich :-)
      Ganz viel Spaß und Erfolg wünsche ich dir damit!

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Danke für deinen Kommentar :-)