16 Juli, 2015

Das geheime Leben der Violet Grant, Rezension

Dieses Buch hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Es ist so atmosphärisch und mitreißend geschrieben, dass ich spätestens nach einer halben Seite alles um mich herum vergaß. Das hektische, schmutzige New York der 60er erwacht hier zum Leben, sodass man den Rauch und den Regen beinahe riechen kann.

Die Protagonistin Vivian ist witzig, frech und macht richtig Spaß, auch wenn ich ihr Verhalten mit der Zeit immer weniger leiden oder verstehen konnte. Violet, die andere Protagonistin und Vivians Großtante, ist mir dafür mit der Zeit mehr und mehr ans Herz gewachsen.

Die Geschichte springt stets zwischen Vivian in den 60ern und Violet in der Zeit um 1914 hin und her. Dabei finden sich viele Parallelen in den Leben der Beiden. Manchmal hatte ich fast das Gefühl, dass sich Geschichte wiederholt, obwohl die Charaktere der Protagonistinnen sehr unterschiedlich sind.

Nachdem mich der Einstieg in dieses Buch also restlos begeistert hatte, kam der Mittelteil, um meine Freude etwas zu dämpfen. Die Geschichte gelangt gefühlt an einen toten Punkt, an dem es über hundert Seiten lang nicht vorwärtsgeht. Hier fielen mir auch erstmals die kleinen Schönheitsfehler in der Handlung auf, nämlich, dass es zum Einen hauptsächlich um Bettgeschichten zu gehen scheint, zum Anderen erscheint Violets Umgebung mir bei Weitem nicht so atmosphärisch dicht zu sein, wie etwa Vivians New York. All die kleinen Details fehlten mir, um ein vollständiges Bild vor Augen zu haben. Zudem störte mich, dass in beiden Zeitlinien plötzlich ein oder mehrere Monate fehlten, in denen sich scheinbar Menschen und Verhältnisse geändert hatten, was ich jedoch nur mühselig nachvollziehen konnte.


Nach dem wenig schönen Mittelteil nimmt die Geschichte jedoch erneut Fahrt auf und übertrifft sich selbst mit spannenden Wendungen, Geheimnissen und deren Auflösung, und temporeicher Handlung. Und auch wenn der Schluss nicht mein Geschmack war, so war es insgesamt doch ein beeindruckend gutes Buch.

Fazit
Ein witziger, packender Roman voller Geheimnisse und Intrigen. Wenn man sich nicht vor leicht anzüglicher Lektüre scheut.

Aufmachung
Mehr als 570 Seiten dick ist das Softcover und damit ein ordentlicher Wälzer. Das Layout ist schlicht und gut leserlich. Seiten und Cover überstehen das Lesen in gutem Zustand. Lediglich der Buchrücken knickt leicht, was zwar schade, bei dieser Dicke aber kaum vermeidbar ist.

„Das geheime Leben der Violet Grant“ erschien im Blanvalet Verlag.

Manhattan, 1964. Vivan Schuyler hat das Undenkbare getan: Sie hat dem glamourösen Upperclass-Leben ihrer Familie den Rücken gekehrt, um Karriere als Journalistin zu machen. Als sie herausfindet, dass sie eine skandalumwitterte Großtante hat, ist ihr Spürsinn geweckt …

Berlin, 1914. Die junge Physikerin Violet erträgt ihre Ehe mit dem älteren Professor Grant nur, um ihren Forschungen nachgehen zu können. Doch plötzlich bricht der Erste Weltkrieg aus – und ein geheimnisvoller Besucher stellt Violet vor eine Entscheidung mit dramatischen Folgen. (bdb)


Das geheime Leben der Violet Grant könnt ihr unter anderem hier bestellen.

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