30 Mai, 2015

Nordische Lebenskunst, Rezension

Nordische Lebenskunst ist wohl eines der schönsten und persönlichsten Kochbücher, das ich je in Händen hielt. In mehr als 100 vegetarischen und veganen Rezepten bringt Camilla Jensen dem Leser ihre raffinierte Art, Lebensmittel zuzubereiten, nahe.


Camilla Jensen
Nordische Lebenskunst
Meine vegetarische und vegane Küche

232 Seiten, durchgehend farbig
ISBN: 978-3-7725-2660-2
€ 24,90 (D)

Frittiertes Gemüse mit Minz-Raita und Kokos-Chutney, ofengebackene Zitronenkartoffeln mit Rosmarin und Rosenpfeffer oder lieber doch Zitrusfruchtsalat mit Basilikum und Granatapfel? Man hat die Qual der Wahl bei all den außergewöhnlichen Ideen, die dieses Buch bereit hält.
Dabei gibt es weder Hinweise zu Zubereitungszeiten noch Schwierigkeitsgrade, wie man das vielleicht aus anderen Kochbüchern gewohnt ist. Das ist auch gar nicht nötig, denn jedes Rezept ist leicht verständlich erklärt und im Handumdrehen zubereitet.

Doch mindestens genauso gut wie die ausgefallenen Kombinationen, gefallen mir die Grundrezepte für Tahini, Zimt-Apfelmus, Pesto, Kräutersalz und Kräuterbutter, die weltbeste Tomatensoße, Hummus, Falaffel, Aprikosenmarmelade, Mangolassi und viele weitere, die - wenn nicht sogar die Grundlage - wunderbare Alternativen oder Inspiration für geübtere Köche bieten.


Man braucht nicht viel, um die einzelnen Rezepte nachzukochen. Ein paar frische Zutaten, eine Küchen-Grundausrüstung, gutes Olivenöl und ein Päckchen unraffiniertes Meer- oder Steinsalz.
Manche Rezepte sind auch ganz schlicht, wie etwa gegrillte Ananas, in Salz gebackene Rote Beete oder Minz-Melone.


Das Sahnehäubchen sind für mich jedoch die persönlichen Geschichten, die die Autorin zu verschiedenen Gerichten erzählt. Mit wenigen Worten malt sie ein stimmungsvolles Bild, das dem Rezept noch eine zusätzliche, persönliche Note verleiht.
Die zauberhaften Fotografien, die sich gelegentlich über eine ganze Doppelseite erstrecken, mal nostalgisch, mal sprühend vor Lebensfreude, runden das Bild ab.


Ein reichhaltiges, innovatives und sehr persönliches Kochbuch – auch für Nicht-Vegetarier, die mehr Grünes auf ihrem Esstisch haben wollen.

Camilla Jensen stellt über 100 ihrer köstlichsten Rezepte mit Früchten, Salaten und Gemüse der Saison vor: von fabelhaften Lassis und einem bunten Strauß Pesto-Varianten über grüne Feta-Träume, der «weltbesten Tomatensoße» oder Rote-Bete-Carpaccio bis zur Purpur-Eiscreme mit Rosmarin und zum selbst gemachten Luxuskonfekt. Garniert werden die originellen Rezeptvorschläge mit Jensens durchweg künstlerischen, stimmungsvollen Fotografien. Und durch ihre Betonung ursprünglicher Qualitäten von Zeit, natürlicher Umgebung und persönlichen Erlebnissen wird Camilla Jensens Kochkunst zu einer besonderen Lebenskunst. ( Amazon)



Aufmachung
Alle Achtung, bei diesem Kochbuch wurde mitgedacht! Groß, dick und beinah quadratisch, mit festen, vollfarbig bedruckten Seiten und einer stabilen Fadenbindung, hat dieses Buch keine Angst vor täglicher und ausgiebiger Nutzung. Einmal aufgeschlagen bleibt es gut geöffnet liegen, sodass man während dem Kochen nicht herumblättern muss. Die Schrift ist groß genug, um selbst aus einer gewissen Entfernung schnell einen Blick hinein werfen zu können, stört jedoch nicht beim Schmökern. Die Zutatenliste ist stets übersichtlich und gut lesbar gehalten.

Vorne bietet das Inhaltsverzeichnis einen thematischen Überblick, im hinteren Teil des Buches folgt ein Register und ein Überblick zu veganen und glutenfreien Rezepten.

Keine Doppelseite ohne Bilder. Das finde ich besonders charmant. Format und Aufmachung erinnern eher an ein Coffee Table Book, als an ein einfaches Kochbuch, sodass ich es gelegentlich auf dem Tisch liegen lasse, wenn Gäste kommen.

Fazit
Nordische Lebenskunst möchte ich in meiner Küche nicht mehr missen. Egal, ob sich spontan Gäste ankündigen oder mir einfach nichts Besonderes für das nächste Picknick einfallen will - dieses Buch ist eine Schatztruhe an Inspiration.
Ich blättere es durch und lasse mich von den Fotografien verführen, oder finde ein Rezept, das sich mit meinem aktuellen Bestand an Lebensmitteln zubereiten lässt. So kommt am Tisch nie Langeweile auf.


Neugierig geworden? Auf der Verlagsseite könnt ihr schon einmal zwei Rezepte ausprobieren.

Ebenfalls von Camilla Jensen: Frühstück



Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlich zur Verfügung gestellt vom Verlag Freies Geistesleben.

2 Kommentare:

  1. Aber warum nennt es sich "nordisch" ? die genannten Zutaten erinnern eher an südlich-mediterrane Küche. :-)

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    1. Stimmt. Ich nehme an, es liegt an der Heimat der Autorin, die auf einer Halbinsel außerhalb von Oslo lebt.

      Die Rezepte sind tatsächlich auch mal arabisch, japanisch, griechisch, italienisch ect. inspiriert.
      So weit ich weiß, ist diese Viele-Länder-Küche jedoch durchaus typisch für den hohen Norden. ;-)

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Danke für deinen Kommentar :-)