Dies wird mein letzter Eintrag über Prag sein, danach kehrt hier wieder der Alltag mit Kochrezepten und Reden übers Wetter ein ;-) Abschliessend möchte ich eigentlich nur noch sagen:
Prag war überhaupt nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte!
Was ich zum Beispiel echt nicht erwartet hatte war, wie sehr ich mit meinen kurzen, violetten Haaren und dem etwas südlichen Teint auffallen würde. Praktisch alle Frauen und Mädchen haben dort lange Haare, oft total kaputt und ausgefranst, aber Hauptsache lang, hatte ich den Eindruck. Es gab Blonde und Brünette, rot oder schwarz habe ich gar nicht gesehen und das war echt auffällig. Dafür wimmelte es von diesen Miniröcken, die als Gürtel durchgehen könnten, trotz der eisigen Temperaturen.
Prag war zu Beginn auch erschreckend schnell, sehr kurze Grünphasen an den Ampeln, rasante Rolltreppen, flottes Tempo und hauptsächlich junge Leute. Wir rannten über die Straßen, sprangen von den Rolltreppen und verloren fast das Gleichgewicht beim Betreten. Es dauerte etwas, sich daran zu gewöhnen.
Ebenfalls eine Gewöhnungssache war die Sprache. Geschrieben sah sie einfach unaussprechlich aus und beim Zuhören, wie bei jeder vollkommen fremden Sprache wenn man sie von Muttersprachlern hört, konnte ich mir nicht viel merken und noch weniger verstehen.
Einige Metrostationen aufmerksames Lesen und Zuhören lehrten mich aber, dass tschechisch nicht (viel) anders gesprochen wird als es geschrieben ist. Nach einem halben Tag in Prag konnte ich das meiste relativ verständlich aussprechen, nach einem Tag lernte ich erste Wörter zu verstehen.
Das erste Wort das ich mir übersetzen konnte war náměstí, denn es tauchte immer an Plätzen oder Märkten an einen Namen angehängt auf. Dann - ebenfalls in der Metro beobachtet - nástup und vystup, einsteigen und aussteigen. Dobry den verstand ich auf Anhieb - Guten Tag.
Dann gibt es noch recht viele Wörter, die man sich praktisch mit dem Holzhammer übersetzen kann.
Kavárna ist ein Cafe, muzeum natürlich ein Museum, malíř ist ein Maler, víno ist Wein und so weiter...
Sollte ich wieder mal nach Prag fahren und etwas mehr Planungszeit haben werde ich mich mehr mit der Sprache beschäftigen, damit ich wenigstens ein paar Höflichkeitsbrocken beherrsche. Dass ich wieder hin fahre halte ich nicht für ausgeschlossen, denn es war zwar gewissermassen eine Wahnsinnsaktion und recht anstrengend, aber auch lehrreich, inspirierend und wunderschön!
Auf jeden Fall danke für diese kurzweilige Serie, ich fand es toll, dass Du diesen Reisebericht in verschiedene Beiträge aufgeteilt hast, so konnte man sich ein wirklich umfassendes Bild über Deine Eindrücke machen.
AntwortenLöschenOh je, - für mich als absolute Rolltreppen-Phobikerin (Es handelt sich dabei um die Erfindung des Bösen schlechthin!) wäre das aber nichts ;-)
...bei den Damen in den "Gürtel-Miniröcken" hat es sich wohl um Mädchen aus dem "horizontalen Gewerbe" gehandelt. ;P
AntwortenLöschenSchließlich trifft man diese ja besonders in den Grenzzonen häufig auf der Straße an.
@ Diana:
AntwortenLöschenGenau das war der erhoffte Effekt ;-)
Schön dass du mich auf meiner Reise begleitet hast.
Rolltreppen konnte ich auch noch nie leiden, aber man hat nicht immer die Wahl und München (besonders der Hertie mit freischwebenden, verspiegelten Rolltreppen) und viele Jahre U- und S-Bahn-fahren haben mich abgehärtet.
@ Wan Fang Lin:
Prag ist nicht mehr unbedingt Grenzgebiet und ich denke eigentlich, dass es wohl eher ein kranker Modetrend war, aber gefragt habe ich sie natürlich nicht *g*