05 Februar, 2015

Die Liebesdiebin, Rezension

Die Liebesdiebin folgt einem Trend, den ich in letzter Zeit vermehrt beobachtet habe. Ältere, inzwischen vergriffene Romane werden als E-Book neu aufgelegt. Eine schöne Sache, wie ich finde.
Auch Die Liebesdiebin (erstmals erschienen 2005 bei Knaur) erhielt so bei dotbooks eine zweite - und wie ich finde, verdiente - Chance. Und das obwohl der Roman am Anfang eher schlecht aussah.

„Die Liebesdiebin“ erschien bei dotbooks.

Soll sie, oder lieber nicht? Jasmin hilft Männern und Frauen dabei, einen unschönen Lebensabschnitt zu beenden, denn sie arbeitet bei einer Trennungsagentur. Durch Zufall bekommt sie nun aber auch die einmalige Chance, eine ganz besondere Hochzeit zu verhindern: Ihre erste große Liebe, der attraktive Severin, will seine Nicole heiraten – Jasmins ehemals beste Freundin! Damals sind die beiden miteinander durchgebrannt und der Schmerz sitzt immer noch tief! Jasmin übernimmt den Auftrag und reist kurzentschlossen an die Ostsee, doch dort nimmt das Unheil seinen Lauf. Denn auf einmal ist der untreue Ex das geringste Übel … (bdb)

Die Handlung ist von Anfang an schnell, interessant, aber leider auch gespickt mit vielen unglaublichen Zufällen. Alle Akteure haben so viel Geld und Alltagsdrama um sich versammelt, dass ich mich an eine Telenovela erinnert fühlte. Selbst die Protagonistin, eigentlich als finanzielle Aussenseiterin inszeniert, lebte stets über dem Durchschnitt und verdient zum Start des Buches außerordentlich gut.
Geschichten über reiche Leute langweilen mich tendenziell eher, also war ich zu Beginn wenig begeistert.
Die Charaktere sind allesamt glaubwürdig, wenn auch etwas überdramatisch, was ihre Vergangenheit anbelangt. Und diese Vergangenheit wird im Roman leider minutiös aufbereitet. Die vielen langen Rückblenden gerade im ersten Viertel haben für mich die Charaktere jedoch weder vielseitiger noch liebenswerter gemacht. Vielmehr haben die plötzlichen Wechsel von Zeit oder Perspektive mich regelmäßig verwirrt.
Was hat mir also so gut gefallen, dass ich Die Liebesdiebin trotzdem empfehle?

Zuerst einmal war ich sehr angetan von den vielen unerwarteten Wendungen, die die Handlung bis kurz vor Schluss absolut unvorhersehbar ließen. Zudem entwickelt sich eine spannende Jagd nach der Wahrheit bezüglich vergangener Ereignisse, die stellenweise fast etwas von einem Krimi hat. Dieser Teil hat mir besonders Spaß gemacht. Die Liebesgeschichte entfaltet sich nur zaghaft, aber dafür sehr intensiv. Gerade in der zweiten Hälfte entwickelt der Roman hier seinen herzzerreißenden Charme. Diesen Teil habe ich auch in einem Rutsch gelesen.

Aufmachung
Das Cover ist sehr hübsch gemacht und hat mich gleich angesprochen. Das E-Book funktioniert als solches.
Geärgert haben mich hingegen die vielen Orthografiefehler (Hicht anstatt nicht ect.), die sogar ein Rechtschreibprogramm hätte abfangen können.


Ich habe mir dieses Buch bei Blogg dein Buch (http://www.bloggdeinbuch.de/) gewünscht und gewonnen. Schaut doch mal rein, falls ihr gerne über Bücher bloggt :-)

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