28 Juli, 2012

Seitan selbstgemacht

Selbst ist die Frau, und deshalb macht sie auch selbst - zum Beispiel Seitan.

Ich weiß nicht, warum ich mich nicht schon früher gefragt habe, wie man Seitan macht. Es klang eben irgendwie nicht so leicht zugänglich (und in fertigem Zustand ist es mir eh zu teuer).  Und dann stolperte ich zufällig über Seitan-Fix, das in meiner Gegend aber nicht erhältlich ist (nur als "Glutenmehl" für ~8€ pro 500gr). Aber nun hatte ich mir den Seitan aus Eigenproduktion schon in den Kopf gesetzt. Und dann lernte ich, dass man Seitan aus Mehl machen kann. Man, oder auch JEDER.


Seitan macht man aus Mehl

Dazu mischt man aus Mehl und Wasser einen eher festen, homogenen Teig und lässt ihn ein Stündchen oder mehr in einer großen(!) Schüssel ruhen. Dann gibt man etwa tassenweise kaltes Wasser darüber, das man sofort wieder abgiesst. Das Wasser färbt sich dabei weiß, weil es die herausgelöste Stärke aufnimmt. Nach und nach kann man den Teig unter laufendem kaltem Wasser leicht kneten, damit man die Stärke ganz auswäscht. Wenn der Teig zu wässrig wird einfach zur Seite stellen und warten, bis er sich etwas absetzt, dann vorsichtig Stärkewasser abschöpfen und mehr frisches Wasser darüber laufen lassen.

Am Ende bleibt eine gummige Masse zurück, die sich nicht mehr im Wasser löst. Das ist der Seitan. Er hat etwa ein drittel bis viertel der Masse des Mehls, mit dem man begonnen hat. Man muss ihn noch 30-50 Minuten gar kochen oder backen, gut gewürzt und mariniert am besten, wegen dem Geschmack. Die klassische Variante ist, den Seitan in einem Sud aus Nori, Sojasauce, Knoblauch und Ingwer zu kochen.
Wegen dem Aufwand lohnt es sich, einen Vorrat für die restliche Woche anzulegen, der dann im Kühlschrank gelagert wird.

(Das erste Mal kann eine Lektion in Sachen Durchhaltevermögen sein. Zwischendurch dachte ich, ich hätte es verbockt, weil alles weich und klebrig wurde. Dann kippte ich die homogene Mehlsuppe in eine noch größere Schüssel und liess wieder kaltes Wasser darüber laufen, knetete, und plötzlich war ich fertig.)

Eine genauere Anleitung gibt es übrigens hier.

4 Kommentare:

  1. Da ich auch schon länger mit dem Gedanken spiele mal Mehl zu waschen würde mich schon interessieren wie lange du "gewaschen" hast.
    Ich muss zugeben ich habe mich bisher mit dem Gluten aus eine Online-Versand "Zufrieden gegeben" was ich mit 6,80 für 2,5kg auch nicht zu teuer finde. Lohnt sich der Aufwand mit dem Waschen wirklich?
    Liebe Grüße von der Dryade, die ihren Seitan immer im Dampfkochtopf gart, denn dann dauert es nur 20Minunten ;-)

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  2. Nein, der Preis ist mehr als ok, ähnliche Angebote für Großpacks habe ich auch schon gesehen. Ich wollte aber nicht gleich so viel Gluten rumstehen haben, falls es mir doch nicht so gefällt, und nun finde ich es überflüssig extra online zu bestellen.

    Zum Auswaschen:
    In manchen Beschreibungen habe ich von bis zu einer halben Stunde gelesen, und dass es eine Schweinearbeit sei. Ich habe etwa fünf Minuten gebraucht (für ein Kilo Mehl), in denen ich tatsächlich gewaschen habe. Zwischendurch stand es eine Stunde rum, weil der Teig zu flüssig war. Der Aufwand ist also durchaus vertretbar. Wenn ich selbst Nudeln mache dauert es länger ;-)

    Einen Schnellkochtopf hätte ich auch gerne. Ich habe einfach gleich noch Bohnen separat mitgekocht, die brauchen ja auch etwa so lange.

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  3. gummiartig sollte der Seitan glaub ich nicht sein. Er soll aussehen wie ein Schwamm, nachdem man ihn stundenlang abwechselnd in kaltem und warmen Wasser gewaschen hat.
    Dann ist er auch wesentlich besser als der Seitan, den man aus Glutenmehl herstellt.
    lg simone

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  4. Tja, gummiartig... da müssten wir jetzt nebeneinander stehen und den anfass-Test machen um zu entscheiden.
    Zuerst ist es schon so, dass der Seitan viele "Poren" hat wie ein Schwamm, aber da ich das nicht so mag lass ich ihn meist liegen bis die nicht mehr so groß sondern nur noch ganz fein sind.
    Sonst ist der fertige Seitan nicht wie Fake-Fleisch sondern eher wie flauschiges Brot. ^^

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Danke für deinen Kommentar :-)